Rostock
Löwengebrüll zum Kaffee
von Nadine Schuldt
Kerstin Pophal (geborene Brand) mit ihrem Bruder Uwe und einem von vier Löwenbabys. Diese sowie vier kleine Tiger und ein Jaguar wurden von ihren Eltern mit der Milchflasche großgezogen.
Das "Café Tordalk" ist das älteste Restaurant im Rostocker Zoo und feierte gestern 30. Geburtstag. Mit seinem langjährigen Bestehen verbindet sich auch das Leben der Betreiberin: Kerstin Pophal.
ROSTOCK - Noch bevor die Gäste ins "Café Tordalk" im Rostocker Zoo gehen, weht ihnen der deftige Duft von Eisbein und Steak entgegen. Gestern feierte das Traditionslokal direkt neben dem Großkatzengehege sein 30-jähriges Bestehen. "Es hatte sich 1991 ergeben, das Lokal zu betreiben", erinnert sich Geschäftsführerin Kerstin Pophal. Dabei hat sie schon eine viel längere Bindung zum Tiergarten.
VERSENDENDRUCKEN
"Als ich ein Jahr alt war, sind meine Eltern mit mir von Dresden nach Rostock gezogen", so Pophal. 13 Jahre haben sie in der Wohnung im Lorenzweg gelebt. Während dieser Zeit sei sie oft im Gelände stromern gewesen oder habe beim Pferdewirt im Stall geholfen. Im Gegenzug lernte sie das Reiten auf der Koppel. "Ich konnte auch mit Löwenbabys spielen, weil meine Eltern sie mit der Milchflasche großgezogen haben", erinnert sie sich. Allerdings hätten die Tiere oft geschlafen. Vater Dieter Brand war zu der Zeit Zoo inspektor und Mutter Sigrid Tierpflegerin bei den Raubtieren. Im Laufe der Zeit tollten sie in der Wohnung im Lorenzweg mit vier Löwen- und vier Tigerkindern und einem kleinen Jaguar umher. Ihre Erfahrung im Gastronomiebereich hat sie auf hoher See gesammelt. "Nach meiner Ausbildung im ,Haus Sonne’ habe ich auf Schiffen der Seereederei gekellnert", sagt Kerstin Pophal. Sieben Jahre war sie auf Reisen - in Westafrika oder im Mittelmeer Später habe sie dann mit ihrem Mann Horst das "Café Tordalk" übernommen. Bevor alles losgehen konnte, musste erst der Innenraum hergerichtet werden. Sie starteten bei Null - es waren weder Tische noch Töpfe im Gebäude vorhanden. Bisher hatte es die Handelsorganisation (HO) auch als Restaurant betrieben.Nach der Herrichtung entwickelte sich die Gaststätte schnell zu einem beliebten Mittagstreff. Die entsprechende Speisekarte folgte. "Die Kohlroulade und das Steak Hawaii gehen immer wieder gut", erzählt die 49-Jährige. Das Restaurant mit seinen 80Innen- und 40 Außenplätzen war von Anfang an gut besucht. Zwei Jahre dauerte die Bauzeit, bevor die Besucher am 3. August 1977 ihren Kaffee nicht mehr an Imbissständen, sondern in einem Lokal zu sich nehmen konnten. Der nordisch angehauchte Stil hat dem Restaurant seinen Namen gegeben. "Die Bezeichnung Tordalk steht für einen Vogel, der dem Pinguin ähnlich sieht und in nordischen Gefilden lebt", sagt der ehemalige Geschäftsführer Gerhard Fricke.
sábado, 4 de agosto de 2007
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